Jede Familie hat eine besondere Geschichte, die erzählt werden sollte.

"Wer von Velbert aus die Werdener Straße oberhalb des "Plätzchens" verlässt, rechts abbiegt und einige hundert Meter dem Fahrweg nachgeht, kommt an einen Bauernhof, der durch seine Bedeutung zur Zeit der Christianisierung heute noch seinen klingenden Namen hat : Kalkofen, ein Wort, ebenso ungewöhnlich für einen Gutshof, wie geschichtlich bedeutungsvoll".

So beginnt ein Artikel der " Rheinischen Post" vom 19.08.1950. Der Verfasser beendet seine Ausführungen:
" Gern spricht man heute noch von diesem Hof Kalkofen, der eines der schönsten und ältesten Velberts ist.

Für den Heimatfreund stellt er eine Kostbarkeit dar, für die noch lebende Nachkommen wertvolle Geschichte eines Jahrtausends."
Wenn ich 60 Jahre später alles betrachte, ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn ich heute durch die gepflegten Anlagen und Straßen Essen-Werdens fahre, die noch zu Beginn des letzten Jahrhunderts - etwas großzügig ausgedrückt- Familieneigentum waren. Ackerland, dass unsere Urgroßväter mitbestellt haben.

Erstmalig erwähnt wird dieser Hof in Notizen aus der Zeit Abt Luidolfe, der 983 starb. Ein altes, stark beschädigtes Schriftstück enthält nur den Namen " Kalkammon" und die Zahl VIII. Aus dem übrigen Inhalt ergibt sich, dass in Werdens Umgebung Ackerfronden zu leisten waren. Jeder Hörige musste eine Anzahl Tageswerke für die Klöster abdienen, wobei Kalkofen für die zu seinen Einzugsbereich zählenden "homines" verantwortlich ist.
Daraus erfolgt, dass dieser Hof schon mit seiner Gründung eine Sonderstellung zugedacht war und dass die Besiedlung in dieser Zeit zügig Fortschritte machte.
Knapp 1100 Jahre später hatte ich nur noch ein einsamen Straßenschild ausfindig machen können. Aber vor einigen Jahrzehnten sah hier noch alles anders aus.



Ahnenforschung